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Das Wort der Woche

Das Wort der Woche, oder kurz Wedewee wurde vom 12. 1. 2007 bis zum 26. 10. 2012 mehr oder weniger pünklich jeden Freitag gekoren. Die typischen Gründe für eine Nominierung waren:

Wörter, die nicht der Standardsprache entsprechen sind mit einem Asterisk (*) gekennzeichnet.

Das Wort der Woche ist offiziell beendet worden. Nichtsdestoweniger habe ich immer noch Spaß am Spiel mit der Sprache. Wenn jemand ein lustiges oder interessantes Wort kennt, würde ich mich selbstverständlich unbändig freuen.

Der typische Anlaufpunkt für alle, die mich nicht persönlich kennen wäre dabei die handelsübliche E-Mail.


302: Studierende

Bezeichnung für Menschen, die derzeit ein Studium durchführen; bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts im Gebrauch.

301: Abgott

Ein falscher Gott oder ein Gegenstand der von Menschen götterähnlich verehrt wird. Die genaue Bedeutung der Vorsilbe ab- ist umstritten. Hier die gängigen Positionen:

Kluge und mit ihm die Wikipädie sagen, dass das ab- in Abgott und das aber- in Aberglaube den gleichen Ursprung haben – und zwar die Vorsilbe aber- (nach, wider, hinter), die das anschließende Wort in sein Gegenteil verkehrt.

Kluge nennt als Beispiele Aberlist (Unklugheit), Abername (Spottname) und Abergunst (Missgunst). Ferner nennt er als Beleg, dass statt Aberglaube vielerorts auch Missglaube und Unglaube verwendet wurden.

Adelung und die Brüder Grimm sagen hingegen, dass der Aberglaube eigentlich Oberglaube heiße und dem lateinischen Wort superstitio nachgebildet worden sei.

Die Vorsilbe von Abgott leitet Adelung davon her, dass es sich um ein Abbild, eine Nachbildung, also etwas Falsches handelt. die Brüder Grimm dagegen zitieren Luther, der da sagt:

da sihestu, warumb es billich abegott und abeglaube und abgötterei heisze, on zweivel darumb, das solcher dünkel uns abfüret von gott.

300: Schimäre

Einerseits ein Trugbild oder eine Illusion, andererseits ein dreiköpfiges Geschöpf aus der griechischen Mythologie – teils Löwe, teils Schlange, teils Ziege.

299: Nebelmonat

frz. Brumaire von brume, Nebel. Zweiter Monat des französischen Republikanischen Kalenders.

298: Biwak

Freiluft- und Zeltlager, besonders bei Bergsteigern und Soldaten. Am ehesten bekannt ist der Begriff als Bezeichnung für die Lagerübungen bei der Bundeswehr, weshalb er auch oft scherzhaft als Abkürzung gedeutet wird für: Bundeswehr im Wald außer Kontrolle.

Tatsächlich kommt das Wort allerdings von dem französischen Begriff bivouac. Dieser wurde über das Niederländische (biwake) vom deutschen Wort Beiwache hergeleitet.

Als Beiwache bezeichnete man die Wache, die (im Gegensatz zur Hauptwache) vor der Befestigungsanlage kampieren musste, um anrückende Feinde früh zu erkennen und verspätete Ankömmlinge abzufertigen.

297: Phiole

Birnenförmiges Glasgefäß mit rundem Boden. (lat. fiola, griech. phiale, Gefäß mit flachem Boden) Die Phiole nterscheidet sich vom typischen Kolben dadurch, dass sie nicht frei stehen kann.

296: Kartätsche

Ein veraltetes Artilleriegeschoss oder ein Geschütz, das solche Munition verwendet. Zu Beginn eine Menge Eisen- und Bleischrot in einer Hülle aus grobem Papier. Letzteres gab dem Geschoss seinen Namen. (ital. cartaccia, grobes Papier von carta, Papier)

Davon abgeleitet wurde das Verb kartätschen, Mit Kartätschen schießen/beschießen.

295: Weinlesemonat

frz. Vendémiaire von vendange, Weinlese. Erster Monat des französischen Republikanischen Kalenders.

294: Epagomenen

Auch Sansculottiden genannt. Die letzten fünf bis sechs Tage des Jahres im französischen Republikanischen Kalender, die nötig sind, um nach zwölf Monaten á 30 Tage das Sonnenjahr vollzumachen.

293: Kaulquappe

Larve der Froschlurche. Der Name kommt von mhd. kule, Kugel, Klumpen (denselben Ursprung haben die Quarkkäulchen) und quappa, schleimiger Klumpen.

292: widersachen

widerstehen oder rückgängig machen. Kommt von dem alten Verb sachen (streiten, darlegen, schaffen).

291: Gefahrenfeuer

blinkendes Lichtsignal im Luft- und Seeverkehr, das vor Gefahren und Hindernissen warnt.

290: Fruchtmonat

frz. Fructidor von fructueux, fruchttragend. Zwölfter Monat des französischen Republikanischen Kalenders.

289: item

ferner, ebenso, auf die gleiche Weise.

288: *übergeblich

überheblich auf besonders unerträgliche Weise

287: Dronte

ein weniger bekannter Name des Raphus cucullatus, kurz Dodo.

286: Hitzemonat

frz. Thermidor von thermal (das wiederum auf das griechische Wort thermos, Hitze zurückgeht). Elfter Monat des französischen Republikanischen Kalenders.

285: Hiatus

Im Deutschen ist das Wort nur als Fachbegriff gebräuchlich, während er im Englischen ein gängiger Begriff der Bedeutung Auszeit oder Schaffenspause ist.

Schon viele Internetseiten und Weblogs haben sich in einen „kurzen Hiatus“ verabschiedet und sind dann nie wieder zurückgekehrt.

284: self-contained

Gut deutsch für in sich geschlossen vollständig und unabhängig.

283: schönfinkeln

Meist Currying genannt. Eine Programmiertechnik, bei der man eine Funktion nur auf einen Teil der Parameter anwendet, die sie eigentlich verlangt. Das Ergebnis ist eine neue Funktion, die als Parameter alles verlangt, was der alten Funktion beim Schönfinkeln nicht übergeben wurde.

Der Name geht auf Moses Schönfinkel, einen Erfinder dieser Technik, zurück.

282: entlieben, sich

Antonym zum Wort verlieben; das bewusste Loslassen eines Menschen als Objekt der eigenen Liebe. Ein im Allgemeinen länger dauernder Vorgang.

281: Erntemonat

frz. Messidor von moisson (Ernte). Zehnter Monat des französischen Republikanischen Kalenders.

280: *Backpfeifengesicht

Ein auf den ersten Blick abstoßender Mensch. Interessanterweise ist dieses Wort unter Menschen einer anderen Muttersprache wesentlich bekannter und beliebter als unter Deutschsprechern. Seinen Ursprung hat das Wort möglicherweise in dem gleichnamigen Lied der Ärzte.

279: verfemen

verurteilen oder außerhalb des Gerichtsschutzes stellen. Abgleitet vom ziemlich alten Wort Feme, das allgemein den Sinn Gericht oder Gerichtsbarkeit trägt.

278: Koazervat

Fetttröpfchen in der Ursuppe, die ein Schritt in der Entstehung des Lebens gewesen sein könnten.

277: Wiesenmonat

frz. Prairial von prairie (Wiese). Neunter Monat des französischen Republikanischen Kalenders.

276: Fase

Abschrägung einer Kante an einem Werkstück, um die Verletzungsgefahr zu senken. Vom französischen face (Gesicht, Oberfläche).

275: *Metakoll

Ein Stück Papier oder Ähnliches, das irgendwo hineingeklebt wurde. Im übertragenen Sinne auch ein nachträglich eingefügter Text. Vom griech. meta (inmitten, zwischen) und kólla (Klebe, Leim).

274: Mischpoke

Familie, Sippe, Gemeinschaft, Bande, Bagage. Ausschließlich in negativer Bedeutung.

273: Blütenmonat

frz. Floréal von floral (pflanzlich). Achter Monat des französischen Republikanischen Kalenders.

272: tschekistisch

Im Sinne, in der Art der WeTscheKa, des russischen Geheimdienstes in der Zeit von 1917 bis 1922.

271: Schibboleth

Ein Wort, das dazu dient, zu erkennen, ob der, der es ausspricht, zu einer bestimmten Volksgruppe gehört. Beispielsweise kann das Wort Streichholzschächtelchen dazu dienen, zu erkennen, ob jemand akzentfrei Deutsch sprechen kann.

270: *orthochron

Rechtzeitig, für all jene, die ständig nach Gelegenheiten suchen, fremdsprachlich auf die Kacke zu hauen.

269: Finvenkismus

ideologische Strömung innerhalb der Anhänger der Welthilfssprache Esperanto. Finvenkisten erhoffen oder arbeiten darauf hin, dass Esperanto international als Zweitsprache etabliert werde, um so die Völkerverständigung wesentlich zu verbessern. Der Name kommt von esp. fina venko, zu deutsch endgültiger Sieg. Weil diese Formulierung Einige an das deutsche Wort Endsieg erinnert, wird sie gelegentlich durch fina sukceso, finaler Erfolg ersetzt.

268: Keimmonat

frz. Germinal von germer (keimen). Siebter Monat des französischen Republikanischen Kalenders.

267: aimant

frz. Magnet. Dieses Wort weicht radikal von dem verbreiteten und erwarteten Stamm magnet- ab und unterscheidet sich auch deutlich von den zugehörigen Wörtern magnétique (magnetisch) und magnétisme (Magnetismus).

Grund dafür ist die unterschiedliche Herkunft. Während der Stamm magnet- auf die griechische Region Magnisia zurückgeht, in der schon früh magnetische Steine gefunden wurden, stammt aimant vom lateinischen adamas, das so viel wie hart, unnachgiebig bedeutet, ab und kam über die vulgärlateinische Zwischenform adimas ins Französische.

Das lateinische Wort geht wiederum auf das griechische adamas zurück, mit der Bedeutung unbezwingbar, unzerstöbar. Dies lebt weiter in dem Wort Adamant.

266: *opetisch

unangenehm, in jeder Weise vermeidenswert und dennoch unvermeidlich. Geht zurück auf das Gefühl am frühen Morgen, wenn man eigentlich noch müde ist, dennoch aufstehen muss, und man sich, wenn das Licht eingeschaltet wird, vorkommt wie auf einem OP-Tisch.

265: flacken

Umgangssprachliches Wort mit vielen, regional verschiedenen Bedeutungen. Flacken kann heißen:

Es gibt auch Überschneidungen mit den Wörtern flicken (siehe Grimm, Punkt 7) und vielleicht Flickflack (einen Überschlag machen).

264: Schmelzmond

veralteter Name des Monats Februar

263: *Stuhlgewitter

eine schöne Übersetzung des Begriffs shitstorm

262: Sinwellturm

ein runder Turm; der Name geht zurück auf das ausgestorbene Adjektiv sinwel (rund, walzenförmig), welches sich wieder aus der verstärkenden Vorsilbe sin- (auch in Sintflut enthalten) und dem Stamm wel (rund) zusammensetzt, der noch in den Wörtern Welle, wellen und wälzen überlebt hat.

261: Hartmond

veralteter Name des Monats Januar

260: Schal

Mal ein Anglizismus, der mir gefällt.

259: Schi

alternative Schreibung des Wortes Ski. Im Süden Deutschlands und besonders in Österreich verbreitet. Es gibt einige wenige Hinweise, dass es sich bei Schi um eine Eindeutschung der Nationalsozialisten aus dem Jahre 1941 handelt, es kann aber genauso gut wesentlich älter sein.

Das Wort Ski kommt aus dem Norwegischen und ist mit unserem Wort Scheit verwandt.

258: *erschleißen

etwas durch Verschleiß erhalten. Zum Beispiel kann man stone-washed Jeans dadurch erschleißen, dass man nagelneue Jeans grob behandelt. Und aus Splitt kann man innerhalb eines Vierteljahres glatten Kies erschleißen.

257: *Kornativ

seltener, kaum bekannter grammatischer Fall, in dem diejenigen Satzglieder stehen, die zu dem Subjekt des Satzes in der Beziehung stehen, dass sie gerade miteinander Schnaps trinken.

256: *Blutzirkus

all der Ärger, den man mit der Blutzirkulation hat; kalte Gliedmaßen, Blümeranz, etc.

255: Dustermond

veralteter Name des Monats Dezember

254: Rotrückenwürger

Ein heimtückischer Mörder, der seine Opfer auf hinterhältige Weise erdolcht, verspeist und anschließend teilweise wieder hervorwürgt. Auch unter dem Namen Neuntöter bekannt.

253: *Womega

Ein quantenmechanischer Überlagerungszustand aus dem lateinischen w und dem griechischen ω. Existiert solange, bis der Lehrer/Dozent das Zeichen explizit benennt, denn dann kommt es zum Kollaps der Wellenfunktion und es entscheidet sich für einen der beiden Funktionen.

Meist das Resultat einer schlampigen Schrift.

252: *Vorsetzung

Verdeutschung des englischen Kofferwortes prequel. Bezeichnet folglich eine Vorgeschichte, das Gegenteil einer Fortsetzung.

251: Schlachtmond

veralteter Name des Monats November

250: gun bunny

Ein englisches Wort. Bezeichnete zuerst Soldaten, die den Mörser bedienen, anschließend war es ein Slangausdruck für Artilleristen im Allgemeinen und wurde dann auf die Bedeutung Waffennarr erweitert.

Zudem gibt es die Nebenbedeutung an Waffen interessierte Frau, analog zu Skihase.

249: *irotisch

Erfolglos bemüht erotisch. Beispielsweise der verführerische Blick eines Zweihunderkilomannes oder das öffentliche Verspeisen von auf dem Bauch des Lebenspartners applizierten Lebensmitteln.

Herkunft: Kofferwort aus ironisch und erotisch.

248: Würz-Burger

Ein Pars pro toto für schlechte Wortwitze oder Kalauer allgemein

247: Dachsmond

veralteter Name des Monats Oktober

246: Theodolit

ein kompliziertes Winkelmessinstrument. Die Herkunft des Namens ist unklar.

Der erste Teil, Theo-, könnte vom griechischen theastai (beobachten, schauen) oder thein (eilen, laufen) stammen.

Der zweite Teil, -odolit, könnte seinen Ursprung zum Beispiel im griechischen delos (offensichtlich, klar), dolichos (lang, weit) oder doulos (Sklave) haben.

245: Angriff

veraltetes Wort für einen Teil eines Trinkgefäßes, an dem man es halten / greifen kann. Ähnlich einem Henkel, jedoch nicht geschlossen. Im Mittelalter und noch heute im südlichen Raume heißt angreifen noch lediglich berühren.

244: munden

aussterbendes Wort für gut schmecken

243: Holzing

veraltete Bezeichnung des Septembers.

242: piesacken

jdm. quälen, ärgern. Es gibt mehrere Theorien der Herkunft.

241: Almanach

Jährlich erscheinendes Nachschlagewerk zu einem bestimmten Thema. Kommt wahrscheinlich aus dem Arabischen al manach, Neujahrsgeschenk.

240: *Ratsch, der

elektrostatischer Schlag. Beispiel: Argh, der Teppich hat mir 'nen Ratsch verpasst!

239: umfreuen, sich

Eine Veränderung oder ein Hindernis hinnehmen und sich über dessen positive Aspekte freuen.

238: Sichelmond

veraltete Bezeichnung des Augusts. Verwandt zu anderen Bezeichnungen wie Erntemond und Ernting.

237: *schleyern

Eine große Sache, die man selbst initiiert hat, früher oder später durch Kleingeistigkeit oder Egoismus behindern oder ganz zerstören.

236: *beischlafwandeln

Falls mal jemand eine gute Ausrede für den Morgen danach braucht.

235: Kladde

Konzept-, Schmier-, Skizzen-, Notizbuch. Abgeleitet vom niederdeutschen Wort Kladde, was eigentlich so viel wie Schmutz, Schmiererei bedeutet. Die Bezeichnung des Inhalts muss irgendwann auf das Buch selbst übergegangen sein.

Im Alltag begegnet man diesem Begriff am ehesten im Papierwarenhandel in Form der Chinakladde.

234: stridulieren

Form der Lauterzeugung; beispielsweise zirpen die Grillen durch Stridulation.

233: Heuert

alte Bezeichnung des Julis

232: poltern

Sprechstörung, die sich durch hastige, unregelmäßge und unflüssige Aussprache bemerkbar macht. Wesentlich seltener als Stottern.

231: strichlieren

Österreichisch für stricheln, eine gestrichelte Linie ziehen. Anscheinend kann beides auch in der Bedeutung von schraffieren gebraucht werden.

230: *latichisch

Teils aus dem lateinischen, teils aus dem griechischen kommend. Automobil ist zum Beispiel ein latichisches Wort.

229: *Hermitizität

bestimmte Eigenschaft quantenmechanischer Operatoren , doch interessant ist nicht die Bedeutung, sondern die Herkunft des Wortes.

Am Anfang steht der Mathematiker Charles Hermite, nach dem diese Eigenschaft benannt ist. Solche Namensableitungen erfolgen in der Wissenschaft meist durch die Nachsilbe -isch, wobei im Verlaufe der Zeit das I ausgelassen wurde.

Dies wurde lange Zeit durch einen Apostroph kenntlich gemacht (Newton’sches Gesetz), doch seit einiger Zeit entfällt meist auch dieser.

Die derzeit korrekte Form der Ableitung lautet also hermitesch. Dies lässt sich eher schwer aussprechen und klingt ganz schrecklich nach hermitisch. Da es zu diesem von einem Eigennamen eigentlich kein passendes Substantiv gibt (höchstens etwas so Absurdes wie Hermiteschheit oder so) erfand einer meiner Professoren in einem Anflug von Improvisation die Hermitizität – wohl in Analogie zum Begriffspaar elektrisch — Elektrizität.

So wurde also aus einem französischen Familiennamen ein deutsches Adjektiv und daraus ein scheinbar lateinisch-griechisches Substantiv. Warten wir noch fünfzig Jahre und hermitisch ist die einzig korrekte Form. Und ein hermitischer Operator wird dann vielleicht Hermitex (Plural: Hermitizes) genannt.

Oder so ähnlich …

228: Brachmond

alte Bezeichnung des Junis

227: *Parenthetik

Sprachstil, der durch zahlreiche oder lange Einschübe und Abschwiffe sowie – im Idealfall – die Fähigkeit, zum Ursprungsthema zurückzukehren gekennzeichnet ist.

226: Y

Eine französische Gemeinde mit 80 Einwohnern (Jahr 2007). Hat eine Städtepartnerschaft mit Llanfairpwll.

225: Kris

Ein malayischer Dolch; auf der UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit.

224: Weidemonat

alte Bezeichnung des Mais

223: Antonomasie

Stilistisches Mittel, bei dem ein Eigenname durch eine markante Eigenschaft ersetzt wird. Bei einer Vossianischen Antonomasie ist das Gegenteil der Fall: Ein Eigenname (z. B. Judas) soll eine bestimmte Eigenschaft (Verräter) verkörpern.

222: *schnippen

Verballhornung von snipern, ugs. für als Scharfschütze tätig sein. Wird eher im Umkreis sog. Ego-Shooter als im Zusammenhang mit tatsächlichen Scharfschützen benutzt.

221: Zwille

Spezielle Form der Schleuder. Besteht aus einer charakteristischen Astgabel und dazwischen gespanntem Gummiband

220: Krampe

Ein aufgerollter und einmal geknickter Papierstreifen, als billige Schleudermunition genutzt. Eigentlich ein U-förmiges Verbindungselement

219: Wandelmonat

veraltete Bezeichnung des Aprils

218: vinifizieren

(Weine) herstellen, (Trauben, Moste) zu Wein machen

217: Boofe

Natürlicher Felsvorsprung, der Wanderern als Witterungsschutz (z. B. Regen) dienen kann.

216: Mardi Gras

französische Bezeichnung des Faschingsdienstags (wörtl. Fetter Dienstag) und englische Bezeichnung der gesamten Faschingswoche (Mardi Gras season)

215: Märzen

eine veraltete (und nicht sehr kreative) Bezeichnung des Märzes

214: rücklings

auf dem Rücken oder mit dem Rücken voran.

213: bäuchlings

auf dem Bauch; ein oft unterschätztes und viel zu selten benutztes Wort

212: *panizieren

Panik machen. Sowohl im Sinne von selbst panisch werden als auch andere in Panik versetzen. Oft genug kommt es aufs selbe hinaus.

211: Feber

mundartliche Bezeichnung des Februars. In Österreich, Schwaben und der Pfalz weit verbreitet.

210: Loudness war

Bezeichnet die Tendenz von Musikproduzenten und Radiosendern, die Musik in immer höheren Lautheitspegeln zu verkaufen bzw. auszustrahlen.

209: Lautheit

Maß der empfundenen Lautstärke. Die Einheit lautet Sone.

208: Reagibilität

Beschreibt sowohl die Fähigkeit, auf etwas zu reagieren, als auch das Ausmaß derselben.

207: Jänner

mundartliche Bezeichnung des Januars. In Österreich, Südtirol und der Schweiz weit verbreitet.

206: Chaulmoograöl

gelblich-braunes Öl, das aus den Samen des Chaulmoograbaumes Hydnocarpus Kurzii gewonnen wird. Kommt zur Anwendung bei Lepra, hartnäckigen Ekzemen, Rheuma, Tuberkulose, Syphilis und vielen Hautkrankheiten.

Mehr Informationen gibt es auf Henriette's Herbal Homepage.

205: Spekulatius

Beliebtes Weihnachtsgebäck. Der Name könnte vom Beinamen des Heiligen Nikolaus, speculator (lat. Bischof, wörtl. Beobachter), herrühren.

204: *gendern

(Einen Text o. Ä.) gendern: in einem zu schreibenden Text durchweg auf strenge Gleichheit von biologischem und grammatischem Geschlecht achten; z. B. konsequent Schreibungen wie Lehrerinnen und Lehrer, Lehrer/-innen, u. Ä. verwenden

203: Thermoisoplethendiagramm

Diagramm, in dem für einen Ort die Temperatur in Abhängigkeit von Tag (x-Achse) und Stunde (y-Achse) aufgetragen ist.

202: Julmond

poetische Bezeichnung des Dezembers

201: *Wendelwand

eine sehr steile Wendeltreppe

200: *Inzestlink

Hyperlink von der Internetseite eines Mitgliedes einer Interessengruppe zu der eines anderen. Einander zu zitieren ist eine Form des scheinbaren Belegs unter Pseudowissenschaftlern. Als Beweis für eine Aussage zitiert man eine Person, die wiederum einen selbst zitiert. Komplexere Belegsnetzwerke sind möglich, wenn nicht gar üblich.

199:

Finnisches Wort für Nacht, üöö ausgesprochen.

198: Nebelung

poetische Bezeichnung des Novembers

197: schnarren

Ein raues vibrierendes Geräusch erzeugen. Abrollende Spulen und Winden können genauso schnarren wie Celli, Violinen und Posaunen.

196: elaboriert

Sorgfältig ausgearbeitet. Elaboriert zu sprechen heißt, sehr vornehm oder gebildet zu reden.

195: Kompetenz-Kompetenz

Die Befugnis, die Befugnisse und ihre Verteilung zu regeln. Da in Deutschland der Bund festlegt, was Sache der Länder und was Sache des Bundes ist, hat er die Kompetenz-Kompetenz.

194: *Kautsch

Eine bis in die siebziger Jahre im Duden stehende Schreibvariante von Couch, die wegen mangelnden Erfolges fallen gelassen wurde.

193: Gilbhart

veraltete Bezeichnung des Oktobers

192: Pittermännchen

Bezeichnung für ein Zehn-Liter-Fass Kölsch.

191: Fledermausbombe

Im Zweiten Weltkrieg gab es Überlegungen, Fledermäuse, an denen kleine Brandbomben befestigt sind, über Japan abzuwerfen, um mit ihrer Hilfe Feuer und Chaos zu verbreiten.

190: ekel

veraltet für eklig. Beispiel: Welch ein ekler Anblick!

189: Scheiding

veraltete Bezeichnung des Septembers

188: Ubiquität

Gegenstand oder Wirtschaftsgut, der bzw. das praktisch überall verfügbar ist. Gegenstück zum Exklusivprodukt.

Allgemein heißt Ubiquität Allgegenwart.

187: Absconimbec (Mehrzahl: Absconimbec)

Bezeichnet ein intelligent klingendes Wort oder eine intelligent klingende Phrase, mit dem bzw. der man seine Sprachlosigkeit, Unwissenheit oder Dummheit zu verbergen versucht; zum Beispiel: Das ist eine höchst interessante Bemerkung!

vom lateinischen absconditor imbecilitatis, Verschleierer der Dummheit.

186: MacGuffin

beliebiges Objekt oder beliebige Person, das bzw. die selbst unwichtig ist, aber die Handlung eines Werkes vorantreibt; bspw. ein Geheimdokument oder ein ominöser Koffer.

185: Aust

veraltete Bezeichnung des Augustes

184: Unobtanium / *Unobtainium

von englisch unobtainable, nicht beschaffbar; beliebige Substanz, deren angenommene Existenz den Plot eines Drehbuches ermöglicht. Beispiel: Kyryptonit in der Superman-Reihe und Unobtanium im Filme Avatar.

183: Hendiadyoin

Griech. eins durch zwei; feststehender Ausdruck, bei dem ein Begriff durch zwei einer ähnlichen Bedeutung wiedergegeben wird. Beispiel: Feuer und Flamme.

Werden statt zweier drei Wörter genutzt (z. B. Wein, Weib und Gesang), so spricht man von einem Hendiatris.

182: *Kreisverschluss

Spezielle Form des Reißverschlusses; geht man einmal rund herum, ist er offen. Geht man noch mal rum, ist er wieder zu.

181: *vlittern

mittelhochdeutsch kichern, flüstern, kosen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ursprung des Wortes Flitterwochen.

180: Julei

alternativer Name des Julis zur besseren Abhebung von Juni

179: Turboschnecke

Schneckenart mit zunächst widersprüchlich klingendem Namen; der Zusatz Turbo könnte von Turban abgeleitet sein. Wer mehr dazu weiß kann mir das ruhig in einer E-Mail mitteilen.

178: *ynten

Mischung aus innen und unten. Beispiel: So, ich steh jetzt vor eurem Haus. Wo bist du? – Ynten.

177: Fallsucht

Anderer Name der Epilepsie

176: Juno

alternativer Name des Junis zur besseren Abhebung von Juli

175: *Fremdfatalismus

Ergebenheit in etwas, von dem man glaubt, dass es das eigene Schicksal sei. Beispiel: Nach dem hundertsten erfolglosen Rendez-vous die Partnersuche aufgeben

174: Gegenerde

auch Antichtone genannt. Ein nichtexistenter Planet, der sich angeblich auf derselben Bahn wie die Erde befindet, uns allerdings stets einen halben Bahnumfang voraus ist, so dass er ununterbrochen von der Sonne verdeckt ist.

So interessant die Vorstellung ist, so widerlegt ist sie auch, da auf dem sogenannten Lagrange-Punkt L3 erstens nur kleine Massen sein können und zweitens dieser Punkt ein labiles Gleichgewicht darstellt – früher oder später würde ein Körper von diesem Punkt weggezogen werden.

Nachtrag: Auch dieser Eintrag ist ein Leipogramm – er enthält weder J noch Q noch X noch Y.

173: Leipogramm

Das sind Geschichten und Texte, in denen bestimmte Zeichen fehlen. Ist das oft gelesene E ausgelassen, so nennt man den Text ein Anetagramm. Diesmal habe ich zum Beispiel, wenn es denn möglich ist, das R gemieden.

Es gibt im Übrigen eine lange Geschichte, die völlig ohne E auskommt; sie heißt: Anton Voyls Fortgang .

172: Bleuet

veraltete Bezeichnung des Mais

171: Wodanstag

veralteter Name des Mittwoches; vom germanischen Gotte Wotan, auch Odin genannt, abgeleitet.

170: *Autokinet

Das Wort Automobil soll angeblich Selbstbeweger heißen. Auto ist griechisch für selbst und Kinesis ist griechisch für Bewegung. Merkt ihr was?

169: *Ipsomobil

Das Wort automobil soll angeblich selbst bewegend heißen. Ipso ist lateinisch für selbst und mobilis ist lateinisch für beweglich. Merkt ihr was?

168: kaputtreden

ein Thema o. Ä. kaputtreden: das überaus interessante Phänomen, dass es über ein Thema umso weniger zu sagen gibt, je mehr Leute sich beteiligen, je länger die Diskussion dauert und je leidenschaftlicher sie geführt wird, und dass die Zeit, die es zu einer gefundenen Lösung braucht, davon völlig unabhängig ist.

Ist ein Thema kaputtgeredet, so behelfen sich die Leute auf vier verschiedene Arten und Weisen:

  1. Es wird solange geschwiegen, bis jemandem zufällig die Lösung einfällt,
  2. das bisher Gesagte wird in beliebiger Reihenfolge wiederholt oder resümiert,
  3. man verliert sich in unwichtigen Nebenthemen, die dann mit der fortschreitenden Zeit als so wichtig erachtet werden, dass man es als den Gesprächsfluss störend empfindet, wenn derjenige, der die Lösung zum ursprünglichen Problem gefunden hat, diese präsentiert oder
  4. man, was völlig unabhängig von den Szenarien Zwei und Drei quasi gleichzeitig geschehen kann, beleidigt einander solange aufs Gröbste, bis die Diskussion beendet ist, was automatisch in Szenario Eins mündet oder gar keine Lösung im Ergebnis hat. In diesem Falle endet die Diskussion remis.

167: Launing

poetische Bezeichnung des Aprils

166: *Katzenwurf

Ungefähre Entfernungsangabe; weiter als ein Katzensprung, doch kürzer als ein Steinwurf. Beispiel: Das Restaurant kenne ich, das ist nur einen Katzenwurf von hier entfernt!

165: ephemer

Flüchtig, vergänglich; aus dem griechischen ephemeros, für einen Tag.

164: Lenzing

poetische Bezeichnung des Märzes

163: entsetzen (er entsetzt, entsetzte, hat entsetzt)

Militärischer Begriff für: eigene, vom Feinde eingeschlossene Truppen von außen befreien.

162: *Indertat

nicht die Handlung eines Südasiaten, sondern ein stark zusammen gezogener Ausruf der Bestätigung: In der Tat!

161: ättika

schwedisch für Essig

160: Taumond

poetische Bezeichnung des Februars

159: Studierende, nur Plural

Nachdem die schröcklichen Klonkrieger des Emanziperiums die deutschen Studenten samt und sonders niederstreckten, wurden die Studierenden an den Universitäten gesichtet; geschlechtslose Wesen, zu einem Leben voll political correctness verdammt.

Wann kommt Eine Neue Hoffnung?

158: benzen (er benzt, benzte, hat gebenzt)

jammern und betteln; noch Schandmaul singt:

Bischof, Graf und Edelmann
Benzte ich um Spenden an.
Kaufte ihr die halbe Welt,
Doch war's die Hälfte, die ihr nicht gefällt.

(Teufelsweib von Schandmaul)

157: quadruped

sich auf vier (quattuor) Beinen (pes) fortbewegend; das lateinische Wort für das griechische tetrapod.

156: behäbig

gemütlich, langsam; eines dieser schönen Wörter, die just nach dem klingen, das sie beschreiben (behääääääääbig)

155: Eismond

poetische Bezeichnung des Januars

154: Sinterklaas

der niederländische Nikolaus, der Name kommt von Sankt Nikolaus und auf ihn geht der amerikanische Santa Claus zurück, der nun nach Europa zurückgekehrt ist und sich selbst Konkurrenz macht.

153: ein Integral *ausweißbarthen

ein Integral trickreich berechnen, indem man zuerst dessen Quadrat ermittelt und damit dann auf das ursprüngliche Integral schließt. Damit kann bspw. das Integral - + dx e - x 2 berechnet werden.

152: mäandrieren

sich kurvenreich durch etwas schlängeln, Mäander bilden

151: Christmond

poetische Bezeichnung des Dezembers

150: Erikativ

berühmte Verbform des Comics und des Chats. Beispiele: seufz, rausch, crash, *Kussi-geb*, *freu*, etc.

149: sang, säng

trocken, dürr und alt (Gras, Getreide, etc.); vom Verb sengen.

148: Lemniskate

liegende Acht; Name des sog. Unendlichkeits-Zeichens ∞.

147: Windmond

poetische Bezeichnung des Novembers

146: *Motel, das (Pl. Motelle)

Verkürzt aus Mobiltelefon.

145: Standstrom

verdeutscht für Stand-by

144: Hohnlohn

iron. für Dumpinglohn, Niedriglohn

143: Klapprechner

Laptop, Notebook; verkürzend auch Kläppi (analog zu Laptop bzw. Läppi)

142: Reifmond

poetische Bezeichnung des Oktobers

141: *Breieck, das

eine bisher unentdeckte Köstlichkeit

140: pittoresk

malerisch, malerisch schön

139: *nanciesk

in Bezug auf Bücher, Filme, etc.: misanthrop, nihilistisch, Tod und Rache als Hauptmotive habend.

138: Holzmond

poetische Bezeichnung des Septembers

137: Lampukte, der, die oder das

unbekanntes Wort unbekannter Herkunft und unbekannter Bedeutung; hierauf mache jeder sich seinen eigenen Reim

136: Void, das

unvorstellbar riesiger Leerraum zwischen den Galaxienhaufen

135: Normnase

Sachverständiger, der beruflich Geruchsproben nimmt

134: Ährenmond

poetische Bezeichnung des Augustes

133: Veil, der

allgemein bekannte Gattung der Viola; dessen Verkleinerungsform: Veilchen

132: Kanin, das

allgemein bekanntes, flauschiges Haus- und Wildtier; dessen Verkleinerungsform: Kaninchen

131: Eichhorn, das

allgemein bekanntes, pelziges Waldtier; dessen Verkleinerungsform: Eichhörnchen

130: Teekesselchen

Synonym für Homonym, ein Wort mit zwei völlig verschiedenen Bedeutungen. Das wohl bekannteste Teekesselchen lautet Birne (einmal die Frucht, einmal die Leuchte). Andere sind Bank (Institut und Sitzgelegenheit), Schild (Hinweistafel und Schutz) und formidabel (großartig und schrecklich).

129: Honigmond

poetische Bezeichnung des Julis; auch der Monat nach den Flitterwochen (vgl. engl. honeymoon)

128: Handtuchtag

Jedes Jahr am 25. Mai. Gedenktag für Douglas Noël Adams.

127: *Gehwegplatte

Eine Schallplatte (auch CD oder DVD) mit grässlicher Musik, die die letzten Gäste vertreiben soll

126: Treppenwitz

Witz im Sinne von Gewitzheit; ein Treppenwitz ist ein geistreicher Gedanke, der einem zu spät einfällt – wenn man nach einem gemütlichen Abend bereits wieder auf der Treppe steht.

125: Rosenmond

poetische Bezeichnung des Junis

124: Nasengerd (Achtung, Google!)

Wie auch Dunkelhut eine eher fragwürdige Beleidigung.

123: *hintertürig

wie auch Treppengehäuse ohne nachzudenken dahin geplappertes Wort. Kann einerseits hinterlistig, tückisch heißen, andererseits eine Hintertür offenhaltend, sich absichernd.

122: *Brombeerbomber

Ein Wort, das richtig vorgetragen, manch Trübsal zu vertreiben vermag

121: *Dunkelhut

sehr sächsisch klingende Alternative zu Depp

120: Wonnemond

poetische Bezeichnung des Mais; Wonne geht hiebei auf ein althochdeutsches Wort für Weide zurück

119: Flükra, die (Pl. Flükras/Flükræ)

kürzendes Kunstwort für Flüssigkristallanzeige (das sogenannte LCD)

118: burlesk

derb-komisch; possenhaft

117: burschikos

burschenhaft ungezwungen; in Art des studentischen Lebens

116: Ostermond

poetische Bezeichnung des Aprils

115: Gulaschbaron (auch Schwedisch)

Neureicher, dessen finanzielles Vermögen auf dunklen Geschäften beruht

114: Brandmauer (transskribiert)

das russische Wort für das Ding, wofür man im Deutschen den englischen Begriff Firewall verwendet

113: Akkoladen

geschweifte Klammern {frz. Lehnwort}

112: Lenzmond

poetische Bezeichnung des Märzes

111: Ombudsmann, Ombudsman

meist unparteiischer Schiedsmann zur unbürokratischen Schlichtung von Streitfällen

110: *Plasteflasche

Mensch, der übernormal viel Wert auf Muskelstärkung legt. (abgeleitet von PET, was wiederum eine Abkürzung von Physische-Energie-Trottel ist)

109: Chuzpe

charmant-schlaue Dreistigkeit

108: *Test­bild­empfänger­fokussierungs­knopf­stell­schrauben­gewinde­schneide­aufsatz

Ergibt sich von selbst

107: Onomatopöie

Lautmalerei; ein Wort klingt so, wie das Geräusch, wofür es steht, bspw. krächzen, miauen, wiehern, etc. Die Variation Onomatopoesie ist ein griechisch-französisches Mischlehnwort, während Onomatopöie rein griechisch ist

106: rezent

heute noch existent

105: Labenz

schon das zweite Jubiläumswedewee!

Ein Labenz ist ein Ortsname, welcher eine alltägliche Erfahrung oder einen allseits bekannten Gegenstand beschreibt, welcher bisher noch keinen Namen hat.

Labenz ist selbst ein Labenz.

104: sich hochasten

Sich aus der gebeugten Haltung erheben, sich aufrichten.

Ast ist ein altes Wort für Buckel, ebenso wie in der Wendung: sich einen Ast lachen.

103: *gegangen werden

Eigentlich kein Wort, sondern genau genommen eine grammatische Besonderheit. Gehen bedeutet im Passiv, dass man nicht freiwillig weggegangen, sondern dazu gezwungen worden ist

102: wochentagsüber

Ein etwas älteres Wort für unter der Woche, also von Montag bis Freitag.

101: sporenstreichs

plötzlich, schlagartig im Bezuge auf das Handeln eines Menschen. Beispiel: Er stand sporenstreichs auf.

100: händisch

per Hand; etw. händisch ausrechnen: ohne Hilfe von Taschenrechner, etc. berechnen

99: Kieze, Kitze (auch Kiez; alle drei feminin)

Wort für eine weibliche Katze; Gegenteil von Kater.

98: Aluminiumminimumimmunität

Immunität gegen kleinste Mengen Aluminiums

97: Vorwegweiser

Ein Wegweiser vor einem Wegweiser.

96: Penta­aqua­hydroxo­aluminium(III)-phosphat

ein eine Komplexverbindung beinhaltendes Salz, Formel: [AlOH(H2O)5]PO4.

95: fleuchen

Fleuchen ist eigentlich kein eigenes Wort. Vielmehr sagte man früher zwar: ich ziehe, aber: er zeucht; so, wie man auch heute noch sagt: ich treffe, aber halt: er trifft. Ebenso sagte man damaös: ich fliehe, aber: es fleucht.

Alles, was fleucht und kreucht, ist also die Menge fliehender und kriechender Lebewesen, kurz: Der Insekten.

94: Sprachökonomie

Ein Euphemismus für Denkfaulheit. Prinzip des Sprachwandels, demnach die Sprecher möglichst viele Informationen mit möglichst wenig Denkaufwand vermitteln wollen und die Grammatik diesem Ziel gemäß verändern.

93: Euphemismus

Beschönigendes Synonym, z.B. vollschlank statt dick, Lebensabend statt Rentenalter, Mülltonnengourmet statt Penner. Siehe auch: Euphemismus-Tretmühle

92: Akyphie

Verkürzend für Abrzungsfimmel. Ein starker Hang zur Sprachökonomie.

(A.d.Ü.: Üblich ist die korrekte Verkürzung Aküfi, jedoch entschied ich mich eigenmächtig für die obige Schreibung, weil diese eher nach einer Krankheit aussieht.)

91: Worcesterlaufhühnchen (Aussprache: Wuster-~)

Ein Hühnchen mit sehr leckeren Schenkeln

90: *Tentakellüfterratte

Ein Spiel, bei dem jemand ein Wort sagt und der ihm Folgende ein weiteres Wort sagt, das allerdings mit demselben Buchstaben beginnen muss, auf dem das vorausgehende endete. Der Name ist ein gutes Beispiel für dieses Prinzip:

TentakelLüfterRatte, usw.

89: kafkaesk

Wort mit 3 Bedeutungen

  1. Im Stile Franz Kafkas
  2. merkwürdig, grotesk
  3. bedrohlich, beklemmend

88: Popocatépetl

Der zweithöchste Berg Mexikos und der zweithöchste Vulkan Nordamerikas; brach zuletzt im Dezember 2007 aus.

87: Säure-Base-Amphoterie

Die Eigenschaft eines chemischen Stoffes, je nach Reaktionspartner als Säure oder als Base zu reagieren. Solche Stoffe heißen Ampholyte, das Adjektiv lautet säurebaseamphoter.

Wasser ist das wohl bekannteste Ampholyt. In Verbindung mit Säuren reagiert es als Base (indem es Wasserstoff-Ionen aufnimmt), mit Basen reagiert es dagegen als Säure (indem es Wasserstoff-Ionen abgibt).

86: *Konstan­tinopelo­tanische­dudel­sack­pfeifen­spitzen­macher­gesellen

Ein nicht ganz korrektes Kettenwort, da hier das Attribut unzulässigerweise an das Substantiv angeklebt wurde.

85: behände

geschickt, gewandt, flink; frühere Schreibung: behende

84: Normschlund

Ein Rohr mit dem Durchmesser eines durchschnittlichen Kindermundes. Damit wird geprüft, ob ein Spielzeug von einem Kind verschluckt werden könnte.

83: *Kreiseck

Das errät niemand!

82: hecken (regelm. gebeugt)

Auf Vögel bezogen: nisten, Junge zur Welt bringen. Hierin drüfte auch die Redewendung etwas aushecken ihren Ursprung haben

81: Apokope

Wegfall des unbetonten Endungs-E eines Wortes, z. B.: ich hab', anstatt: ich habe. Das Verb dazu lautet apokopieren.

Fällt dagegen ein unbetontes E innerhalb eines Wortes weg, so spricht man von einer Synkope. Beispiel: Mittelhochdeutsch Du hilfest, Neuhochdeutsch dagegen Du hilfst)

80: hanebüchen

Absurd, an den Haaren herbeigezogen; kommt von der Hainbuche, da Möbel aus ihrem Holz generell als sehr unbequem gelten.

79: schlohweiß

Sehr weiß, insbesondere in Bezug auf Haare; kommt vom Wort Schloße. (Hagelkorn)

78: Frühstückszerealien

Ein herrlicher Zungenbrecher!

77: Hurluberlu (gesprochen: 'ürlüberlü)

aus der französischen Umgangssprache für Wunderling, Spinner

76: *selbstverfreilich

Mischung aus selbstverständlich und freilich

75: Kinderwagenbegleitperson

Für solche werden in Linienbussen extra Sitzplätze reserviert.

74: *Näkubi

Kurz für: chster Kunde, bitte!; umgangssprachliche Bezeichnung für Warenstopper – diese Balken, die man an der Supermarktkasse hinter die eingekauften Waren legt.

73: *enzyklopädäisch

Falsch für enzyklopädisch: in der Art einer Enzyklopädie, einer Enzyklopädie ähnlich.

72: *Skulptuierer

Das englische Wort sculptor (Bildhauer) mal etwas eigenwillig übersetzt.

71: *Parkbankphilosoph

Beschönigend für Obdachloser, Penner.

70: Gorsafawddacha’idrai­godanheddo­gleddollôn­pen­rhynareur­draethceredigion

Ein Bahnhof in Gwynedd.

69: *Göttliche Komponente

Ein Teil eines Algorithmus (z. B. zur Berechnung der Bewertungen von Mitgliedern einer Internetgemeinschaft), der nicht öffentlich bekanntgegeben wird und durch diese Nicht-Öffentlichkeit unnachvollziehbar und damit unmanipulierbar sein soll. (Siehe auch: Security through Obscurity)

68: feist

Abwertend für dick, aufgequollen. (auf Menschen bezogen)

67: *Rentnersackgasse

Wenn ältere, langsam gehende Mitmenschen enge Durchgänge versperren.

66: *Knirpsenstöpsel

Eine Gruppe kleiner Kinder, die einen Durchgang (z.B. eine Tür oder einen Gang) verstopft.

65: *leuchtblauend

Man denke sich selbst, was hier gemeint war …

64: Kruke

Gefäß für Flüssigkeiten und halbfeste Stoffe wie Cremes, Salben, Pasten, aber auch feste Stoffe. Ebenfalls eine spöttische Bezeichnung für eine Person.

63: Verschrieb

Schweizer Amtsdeutsch für Schreibfeler

62: *fabulieren (regelm. gebeugt)

Halluzinieren, eine kurzzeitige Sinnestäuschung haben.

*Fabulanz (Pl. Fabulanzien): Halluzination, Sinnestäuschung.

*Fabulant (Pl. Fabulanten): Eine halluzinierende Person.

61: dünken (ich dünke, dünkte, habe gedünkt oder mir deucht, deuchte, hat gedeucht)

  1. sich etwas dünken (Nominativ): sich für etwas halten; Beispiel: Ich dünke mich ein Profisportler.
  2. einem deucht, dass … (Dativ und Teilsatz): einem scheint, als ob; Beispiel: Mir deucht, wir stecken in Schwierigkeiten.

60: Talmi

Falschgold und der daraus hergestellte Schmuck; auch allgemein wertloser Kram

59: Amputationsverletzung (auch Amputantverletzung)

Verletzung, bei der ein Körperteil abgetrennt wurde

58: auserkiesen (ich erkiese aus, er erkor aus, wir haben auserkoren)

Veraltet für auswählen, speziell im schicksalhaften Sinne. Abgeleitet von kiesen, das mit dem englischen to choose verwandt ist

57: Lichtzeichenanlage (kurz: LZA)

beamtendeutsch für Ampel

56: *Fressline (gesprochen: Fresslain)

lange Kundenschlange vor einem Fast-Food-Lokal

55: *Fressmeile

Aneinanderreihung mehrerer Fast-Food-Stände, gut zu sehen z.B. in der Dresdner Altmarktgalerie

54: *Wedewee

abkürzendes Kunstwort für mein Wort der Woche

53: *Nachtelfirokese

fiktive Spezies aus dem Spiel World of Warcraft und Mr. Ts persönliches Haustier

52: Endemie

Krankheit, die in einer bestimmten Region ständig vorkommt (z. B. Malaria in den Tropen)

51: *geunhookt

wird eine Tastatur von einem Programm auf Eingaben kontrolliert, so ist sie gehookt. Wird sie dagegen von diesem Hooking befreit, so ist sie danach geunhookt.

50: Pandemie

weltweit auftretende Seuche; hat nichts mit Pandas zu tun …

49: *Wuschelfufu, weißes

Das, was der Weihnachtsmann im Gesicht und auf dem Kopf hat.

48: Epidemie

plötzlich auftretende und abflauende, örtlich begrenzte Krankheit, eine typische Seuche.

47: heuer

Süddeutsch / Österreichisch: dieses Jahr / in diesem Jahre.

Beispiel: Heuer war die Ernte bemitleidenswert schlecht.

46: Raubgräber

nicht zu verwechseln mit Grabräuber – ein Raubgräber ist jemand, der illegal Dinge ausgräbt und behält. (z. B. historische Fundstücke)

45: Smörrebröd

dick belegte Butterschnitte; das Wort ist offiziell im Deutschen eingebürgert und kommt ursprünglich aus dem Schwedischen.

44: Gurtmuffel

eine Person, die es ablehnt, Sicherheitsgurte anzulegen.

43: etw. *lowern (sprich: lauern)

(einen Text, etc.) in Kleinbuchstaben schreiben.

42: etw. *uppern (sprich: appern)

(einen Text, etc.) in Großbuchstaben schreiben.

41: radebrechen (regelmäßig gebeugt: du radebrechst, ich radebrechte, er hat geradebrecht, …)

Eine Sprache quälen oder gebrochen sprechen. (Beispiel: Gestern radebrechte ein amerikanischer Filmstar einige Kinderbücher.)

40: Pleonasmus

überflüssiges Wortanhängsel, Doppelmoppelwörter, z.B. alter Greis oder LCD-Display

39: *Schikanist

eine Person, die andere Personen zu gern schikaniert

38: Diminutiv / Deminutiv

Verkleinerungsform eines Substantivs, z. B. Städchen, Häuschen, etc.

37: änigmatisch

rätselhaft; falscher, dafür aber häufiger ist Variante enigmatisch, vermutlich vom engl. enigmatic beeinflusst.

36: Taumatawhaka­tangihanga­koauauotama­teaturi­puka­kapi­kimaungahoronu­­kupokai­whenuakitanatahu

Ein neuseeländischer Berg und das Dorf in seiner Nähe.

35: alternierend

Abwechselnd. Eine alternierende Zahlenfolge ist Zahlenfolge, bei der das Vorzeichen der Glieder ständig wechselt, z. B. (1; -2; 3; -4; …)

34: Raumangst

Angst vor engen, geschlossenen Räumen (Fachwort: Klaustrophobie)

33: Platzangst

Angst vor weiten, offenen Plätzen (Fachwort: Agoraphobie)

32: strottehoofdontsteking

niederländisches Wort für Kehlkopfentzündung

31: *Selbsttor

ein einmaliger Versprecher! (A. d. Ü: Im Gespräche, deswährend dieses Wort fiel, war allen Teilnehmern, den Sprecher eingeschlossen, klar, dass es sich hierbei um einen Versprecher handelte. Eine intensivere Recherche förderte jedoch zutage, dass dieses Wort tatsächlich existiert.)

30: Allotria

Blödsinn, Dummheit oder Unfug. Kommt vom griechischen Wort allotrios (fremd).

29: *komplikazwickt

kompliziert und verzwickt

28: jdm. etw. oktroyieren

jemandem etwas aufdrängen, aufzwingen.

27: *Mund-zu-Mund-Propaganda

Falsch für Mundpropaganda. erfolgt Propaganda nicht eigentlich, wenn überhaupt, vom Mund zum Ohr?

26: Nicotin­amid­adenin­dinucleotid­phosphat

kurz NADP, ist ein wichtiger Stoff für die Photosynthese grüner Pflanzen

25: Sommerloch

Der Fakt, dass im Fernsehen während des Sommers besonders oft Wiederholungen Wiederholungen gezeigt werden. Auch als Sauregurkenzeit bekannt

24: *Allumfassnis

das Substantiv zum Adjektiv allumfassend.

23: Schönbuch, der

Der Schönbuch ist ein großer Wald südwestlich von Stuttgart.

22: *Grnbfzbl (gesprochen: Grinn-Biff-Zibbel)

Zu diesem Wort findet man mithilfe von Suchmaschinen tatsächlich etwas!

21: *wahnvorgestellt

Nur in Wahnvorstellungen existent; im Wahn vorgestellt.

20: Amelie

sowohl ein schöner Name als auch der Fachbegriff für das Fehlen von Gliedmaßen.

Herkunft: von altgriechisch a, deutsch nicht, und melos, deutsch Gliedmaße.

Amelie ist eine Nebenform des althochdeutschen Namens Amalia, der so viel wie die Tüchtige bedeutet.

Nachtrag: Amelie kann ebenfalls eine falsche Sprechgewohnheit bezeichnen.

19: jdn. einer sache zeihen

jemanden einer Tat beschuldigen; darin dürfte auch verzeihen seinen Ursprung haben. Beispielsatz: Er zieh mich des Raubes.

18: Uppsala

eine schwedische Großstadt

17: RES

retikuloendotheliales System, Teil einer Zelle

16: *Treppengehäuse

Falsch für Treppenhaus; nur verwendet, wenn der Sprecher zu wenig Zeit zum Nachdenken hat.

15: trotz

Einen Gegensatz darstellende Präposition.

Früher schloss an trotz der Dativ (Wemfall) an, was noch in Wendungen wie Trotzdem oder trotz allem anklingt. Inzwischen wird jedoch (fälschlicherweise)der Genitiv (Wessen?) verwendet – trotz des Faktes, dass dies früher nicht so war.

14: *neuerungen (du neuerungst, ich neuerungte, er hat geneuerungt …)

erneuern / aktualisieren; besonders Geräte und Programme.

13: bass

veraltetes Adverb für sehr; das Wort der Woche ist bass interessant!

12: Makadam

Straßenbelag aus mehreren Lagen Schotter. Benannt nach ihrem Erfinder McAdam.

11: *Hyper­ventilations­prophylaxen­protokoll­analyse­algorithmus­theorie­bildungs­experten­standard

Tscha …

10: *Gefangennahmebildnisse

Original-Handbuchtext: Mit dieser IEEE 1394 Standard können Sie Video oder Gefangennahmenbildnisse von einer Digitalkamera oder Camcorder zu PC mit keinem Bildnisabbau übertragen

9: Okkupant

Besetzer / Landräuber, von okkupieren und Okkupation abgeleitet

8: *Kopier

Gesprochen: Kopjee. Eine Person, die etw. kopiert. (Dank sei Bianca)

7: Xenologismus

Das Fremdwort für Fremdwort

6: etwas anberaumen

einen Termin oder ähnliches festlegen

5: Llanfair­pwllgwyngyll­gogerychwyrndrobwll­llantysiliogogogoch

Ein walisisches Dorf auf der Insel Anglesey. Bedeutung des Namens: Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels und der Thysiliokirche bei der roten Höhle.

4: Harpedonapten / Harpedonaptai

Altägyptische Priester, die bei Bauvorhaben zu dritt ein Seil so spannten, dass es in einer Ecke einen rechten Winkel bildete.

3: Desoxyribonukleinsäure

Die Erbsubstanz, besser bekannt unter der Abkürzung DNS.

Achtung! Die Erbsubstanz heißt DNS, DNA ist das englische Wort dafür. Das S in DNS steht für Säure, das A in DNA für das englische Pendant acid.

Nachtrag: DNA sind ebenfalls die Initialen des Schriftstellers Douglas Noël Adams.

2: *beschleunigbar

Etwas ist beschleunigbar, wenn es beschleunigt werden kann.

1: *Gymnasianer

Schüler eines Gymnasiums. Besser: Gymmikind. Am besten: Gymnasiast.